Veranstaltungdeatails
Von der anthropomorphen Tierbetrachtung zum zoomorphen Menschenbild Bereits in Darwins Evolutionstheorie, dem Grundstein moderner Biologie, finden sich ideologische Aspekte, indem ökonomische Prinzipien wie Konkurrenz
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Von der anthropomorphen Tierbetrachtung zum zoomorphen Menschenbild
Bereits in Darwins Evolutionstheorie, dem Grundstein moderner Biologie, finden sich ideologische Aspekte, indem ökonomische Prinzipien wie Konkurrenz auf biologische Entwicklungsmechanismen projiziert werden. Als Folge kommen einige Naturwissenschaftler*innen auch heute noch zu dem Schluss, „dass die Natur in gewisser Weise kapitalistisch funktioniert.“ (Nüsslein-Volhard)
Während Biologen zu Darwins Lebzeiten das Verhalten der Tiere oft in vermenschlichten Kategorien beschrieben haben, finden wir seit der Mitte des 20. Jahrhunderts einen umgekehrten Trend: In populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen wie „Das sogenannte Böse“ (1963) von Konrad Lorenz oder „Der nackte Affe“ (1967) von Desmond Morris zeichnet die Verhaltensforschung ein zoomorphes Menschenbild, das gesellschaftliche Phänomene und Probleme von der monogamen Ehe bis zu den Student*innenprotesten von 1968 über genetisch ererbte Merkmale zu erklären versucht. Nachfolger dieses Trends finden wir heute beispielsweise in der evolutionären Psychologie oder Bereichen der Hirnforschung, wo insbesondere geschlechtsspezifische Verhaltensweisen naturalisiert werden, so dass patriarchale Ideologie produziert wird.
Der Vortrag soll die spezifischen Mechanismen aufzeigen, durch welche biologische Fragestellungen zu ideologischen Antworten führen können.
Maßnahmen zum Gesundheitsschutz
Zeit
(Donnerstag) 20:00
Ort
HS 2
Innstraße 25 94032 Passau
In Kooperation mit
Petra-Kelly-Stiftung
Barrierefreiheit
Das Event ist barrierefrei zugänglich.