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09Nov17:30Never again is now!Gedenkkundgebung zum 85. Jahrestag der Novemberpogrome in Passau17:30 Shoah-Mahnmal, Gottfried-Schäffer-StraßeVeranstaltungstyp:Kundgebung

Veranstaltungdeatails

Kommenden Donnerstag jähren sich die Novemberpogrome zum 85. Mal. Ab dem 7. November 1938 kam es zu systematischen Angriffen auf Jüdinnen:Juden, auf Synagogen und auf jüdische Geschäfte. Hunderte wurden ermordet und Tausende im Anschluss in Richtung der Konzentrationslager verschleppt. Die Novemberpogrome stehen somit zwischen der bis dahin erfolgten Entrechtung und der nun beginnenden Vernichtung des europäischen Judentums. Sie bildeten den Auftakt des Holocaust. Zentral für diese Entwicklung des NS-Antisemitismus in eine neue Qualität war die relative Gleichgültigkeit, zum Teil: fanatische Begeisterung der deutschen Bevölkerung. Mit feuchten Augen schlossen sich zahlreiche Zivilist:innen den Mördern von SS und SA an. Widerstand regte sich kaum. Der Weg für die Endlösung, in deren Umsetzung der weiteste Teil der Deutschen und ihrer Hilfsvölker integriert wurde, war geebnet.

Seit der Befreiung der Konzentrationslager ist Antisemitismus in seiner Praxis dem, was die Begriffe „Novemberpogrome“, „Auschwitz“ und „Holocaust“ meinen, noch nie so nahe gekommen wie am 7. Oktober 2023. Mit einem Fanatismus, der den deutschen Vorbildern von 1938 in nichts nachsteht, wüteten, vergewaltigten und mordeten Hamas-Anhänger unter dem Beifall von – mal mehr, mal weniger offenen – Antisemit:innen weltweit für mehrere Stunden im Süden Israels. Der jüdische Staat ist seitdem einer Kampagne der Desinformation und Dämonisierung ausgesetzt wie selten zuvor. Auf den Straßen Londons, New Yorks, Santiagos, Kairos und Berlins wird „Gas the jews“, „Free Palestine from German guilt“ oder „From the river to the see“ skandiert, wohlgemerkt nicht (nur) seitens Neonazis, sondern einer Gemengelage aus Islamist:innen, Queerfeminist:innen, Antirassist:innen und Antiimperialist:innen.

Noch nie war eine Erinnerung, die nicht hinter sich selbst zurückfällt und somit zum Vergessen mutiert, so wichtig wie jetzt. Deswegen wollen wir uns am Donnerstag zu einer andächtigen Gedenkkundgebung versammeln, um die Opfer von gestern zu betrauern und vor den Taten von morgen zu warnen.

Never again is now! ??

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